Als Dreikäsehoch ging mir der erste Fisch an meine enorm lange und schwere 5-teilige – man staune – Bambus (rohr) rute. Seither treibe ich mich mit Leidenschaft an vielerlei Wassern umher – in den vergangenen Jahren ausschliesslich mit der Fliegenrute. Oft ist die Rute einfach nur bei mir, als stille und schlichte Begleiterin, ohne auf dieser grossartigen Naturbühne zum Tanz auszuholen und ohne zur endlosen Ouvertüre der aquarialen Operette zu singen.
Dann schmauche ich gerne meine Tabakpfeife, versuche kleine Rauchringe in die Luft zu zaubern – und sollte sich ein Rauchring mit einem Steigring kreuzen, so werte ich das als Zeichen des Dirigenten, das Szenario zu beleben. Und die Musik spielt dann ein Fortefortissimo!
Die Fliegen binde ich mir selbst und manchmal sind die auch erfolgreich. Viel kostbarer und fängiger jedoch sind jene, die ich von Freunden am Wasser - begleitet mit den bescheidenen Worten: „DIE musst du jetzt nehmen…“ - zugesteckt bekomme.
Dann, nach dem ersten Biss, huscht jeweils ein leichtes Lächeln über des Schenkers Gesicht: seiner Gabe Lohn und meine Freud.Das Bambus-Fieber hat mir stark zugesetzt – wahrlich - und es gibt keine Prognosen, es loszu-werden. Ein hoffnungsloser Fall. Die Pflanze hat mich amabilisiert. Bekanntschaften wandeln sich zu Freundschaften, Träume werden zu Ideen, Vorhaben werden Wirklichkeit und diese Reise ist noch lange nicht zu Ende.
